Media Accountability and Transparency

Das Erich-Brost-Institut (EBI) zählt zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen im Bereich Media Accountability. Das EBI beschäftigt sich also in Studien, Publikationen sowie bei Konferenzen und praktischen Projekten damit, wie Medieninstitutionen und -unternehmen, Redaktionen und Journalisten auf Kritik und Beschwerden von außen reagieren und sich selbst und ihre Arbeit transparent machen, bzw. welche externen Akteure eine solche Medienbeobachtung ohne staatliche Einflussnahme leisten können. In verschiedenen Forschungs- und Praxisprojekten hat das EBI seit 2009 dafür Redaktionen, Presse- und Medienräte, Medien-Ombudsleute, Medienkritik und digitale Formen der Media Accountability unter die Lupe genommen und so Instrumente und Praktiken der Medien(selbst-)kontrolle in Europa und anderswo auf der Welt erforscht.

Mit dem MediaAcT-Projekt untersuchte ein Netzwerk aus Forschern zwölf ost- und westeuropäischer Länder Medienselbstkontrolle und Medientransparenz in Europa, hinzu kamen Jordanien und Tunesien. Das vom EBI geleitete und von der EU geförderte Projekt mündete in verschiedenen Publikationen, darunter das Buch „Journalists and Media Accountability. An International Study of News People in the Digital Age”, das 2014 bei Peter Lang erschienen ist.

Im Nahen Osten und Nordafrika hat das EBI seine Aktivitäten im Bereich Medienselbstkontrolle unter anderem mit dem Medienentwicklungs-Projekt Ombudsmänner in tunesischen Redaktionen und dem aktuell laufenden Projekt Media Accountability in the MENA Region fortgesetzt.

Für das Buchprojekt “The European Handbook of Media Accountability" (Routledge, 2018) machte sich ein Wissenschaftler-Netzwerk daran, den Status Quo von Medienselbstkontrolle und Medientransparenz in über 30 Ländern zu beschreiben, darunter alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Das Handbuch wurde von EBI-Leiterin Prof. Dr. Susanne Fengler gemeinsam mit Prof. Dr. Matthias Karmasin und Dr. Tobias Eberwein (Österreichische Akademie der Wissenschaften) herausgegeben.

Die Konferenz „Media and Transparency – a Global Perspective” 2018 in Berlin bildete den Startpunkt für das Projekt „The Global Handbook of Media Accountability“, das 2022 bei Routledge erschienen ist. Über 90 Wissenschaftler aus aller Welt stellen darin in Länderberichten dar, wie Medien(selbst-)regulierung und Medientransparenz in 44 Ländern weltweit funktionieren und welche Schwierigkeiten und Herausforderungen sich dabei ergeben. Der wieder gemeinsam mit Prof. Dr. Matthias Karmasin und Dr. Tobias Eberwein herausgegebene Sammelband ist der erste weltweite wissenschaftliche Überblick, der das Thema über politische Systeme und Weltregionen hinweg betrachtet. In Rahmenkapiteln werden zudem theoretische Grundlagen zu Media Accountability anhand des globalen Vergleichs weiterentwickelt.

Die vergleichende Analyse, die im „Global Handbook of Media Accountability“ vorgestellt wird, untersucht nicht nur Kontextfaktoren von Instrumenten und Praktiken der Medienverantwortung, die sich in verschiedenen (Journalismus-)Kulturen entwickelt haben. Sie schlägt eine Typologie mit acht Modellen von Media-Accountability-Systemen vor, die sich auch zur Beschreibung nicht-westlicher Kontexte eignen.
Mit diesen und anderen Erkenntnissen bietet das Buch eine unschätzbare Grundlage für die weitere Forschung und Politikgestaltung. Es richtet sich an Studierende und Wissenschaftler der Medien- und Publizistikwissenschaften sowie an politische Entscheidungsträger und Praktiker. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.

Die Konferenz „Media and Transparency – a Global Perspective” 2018 in Berlin bildete den Startpunkt für das Projekt „The Global Handbook of Media Accountability“, das 2022 bei Routledge erscheinen soll. Wissenschaftler aus aller Welt stellen darin in mehr als 40 qualitativen Länderberichten dar, wie Medien(selbst-)regulierung und Medientransparenz im jeweiligen Land funktionieren und welche Schwierigkeiten und Herausforderungen sich dabei ergeben. Der wieder gemeinsam mit Prof. Dr. Matthias Karmasin und Dr. Tobias Eberwein herausgegebene Sammelband ist der erste weltweite wissenschaftliche Überblick, der das Thema über politische Systeme und Weltregionen hinweg betrachtet. Das Herausgeber-Team hat dafür Experten von allen Kontinenten zusammengebracht. In Rahmenkapiteln werden zudem theoretische Grundlagen zu Media Accountability anhand des globalen Vergleichs weiterentwickelt.

Zum Portfolio zählen zudem zwei weitere internationale Sammelbände mit EBI-Beteiligung: In „Media Accountability in the Era of Post-Truth Politics“ (Routledge, 2019, herausgegeben von Prof. Dr. Susanne Fengler, Prof. Dr. Matthias Karmasin und Dr. Tobias Eberwein) nehmen mehr als 30 Autoren verschiedene Herausforderungen für Media Accountability in den Blick. Das Buch entstand aus einer Konferenz, die die Herausgeber 2016 in Prag organisiert hatten, und wurde für die Buchreihe der European Communication Research and Education Association (ECREA) ausgewählt. In "Cultures of Transparency: Between Promise and Peril“ (Routledge, 2021) gehen Wissenschaftler aus verschiedensten Disziplinen dem Phänomen der Transparenz auf den Grund, darunter Historiker, Ökonomen, und Literaturwissenschaftler. Herausgeben wurde der Sammelband von Prof. Dr. Susanne Fengler gemeinsam mit Prof. Dr. Stefan Berger, Dr. Dimitrij Owetschkin und Julia Sittmann vom Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität-Bochum, entstanden ist es aus einer gemeinsam mit der VW-Stiftung 2018 in Berlin veranstalteten Konferenz.

Publikationen zu Media Accountability and Transparency

Sammelbände

Fengler, S., Eberwein, T., & Karmasin, M. (Eds.) (2022): The Global Handbook of Media Accountability. London/New York: Routledge.

Berger, S., Fengler, S., Owetschkin, D., & Sittmann, J. (Eds.) (2021): Cultures of Transparency. Between Promise and Peril. London, New York: Routledge.

Eberwein, T., Fengler, S., & Karmasin, M. (Eds.) (2019): Media accountability in the era of post-truth politics: European challenges and perspectives. ECREA Series. London: Routledge.

Fengler, S., Eberwein, T., & Karmasin M. (Eds.) (2018): The European Handbook of Media Accountability. London/New York: Routledge.

Fengler, S., Eberwein, T., Mazzoleni, G., Porlezza, C., & Russ-Mohl, S. (Eds.) (2014): Journalists and media accountability. An international study of news people in the digital age. New York et al.: Peter Lang.

Eberwein, T., Fengler, S., Lauk, E., & Leppik-Bork, T. (Eds.) (2011): Mapping media accountability – in Europe and beyond. Köln: Herbert von Halem Verlag.

Weitere Beiträge (Auswahl)

Fengler, S. (2019): Accountability in Journalism. Oxford Research Encyclopedia of Communication.

Fengler, S. (2019): Media Accountability. In Hanusch, F., & Vos, T.P.: International Communication Association's International Encyclopedia of Journalism Studies

Fengler, S. & Speck, D. (2019): Journalism and Transparency: A Mass Communications Perspective. In: Berger, S. & Owetschkin, D. (Eds): Contested Transparencies, Social Movements and the Public Sphere. Palgrave Studies in the History of Social Movements, S. 119-149. Cham: Palgrave Macmillan.

Fengler, S. (2016): Twitter statt Presserat? Medienselbstkontrolle im europäischen Vergleich. In: APuZ 30-32, S. 34-40.

Bastian, M., & Fengler, S. (2016): Transparenz und Medien: Perspektiven der Kommunikationswissenschaft – Schnittstellen für die Politologie. Zeitschrift für Politikwissenschaft 26, S. 211-220.

Fengler, S., et al. (2015): How effective is media self-regulation? Results from a comparative survey of European journalists. In: European Journal of Communication, Vol. 30 (3), S. 249-266.

Fengler, S. (2012): From Media Self-Regulation to “Crowd-Criticism”: Media Accountability in the Digital Age. In: Central European Journal of Communication, Vol. 5 Nr. 2, S. 175-189.