MEDIAdelcom: Wohin entwickeln sich europäische Medienlandschaften?

Ein Konsortium aus 14 europäischen Ländern hat zu Risiken und Chancen von Medienöffentlichkeiten in Europa geforscht. Angelegt war das Projekt auf drei Jahre.

Den Wandel im Mediensektor und die damit verbundenen Auswirkungen auf Öffentlichkeiten in Europa hat ein Forschungsprojekt in den Blick genommen, das im März 2021 mit einem einwöchigen Online-Event gestartet ist. 17 Partnerinstitute aus 14 europäischen Ländern haben sich für das auf drei Jahre angelegte MEDIAdelcom-Projekt im Rahmen des EU-Förderprogramms Horizon 2020 zusammengetan.

Das Konsortium strebte eine neue Perspektive auf Veränderungen im Medienbereich und ihre Auswirkungen auf öffentliche Diskurse an. "Risiken und Chancen sind ein halb-verstecktes Konzept in der vorhandenen Forschung", sagte Projektkoordinatorin Halliki Harro-Loit von der Universität Tartu in Estland in ihrer Eröffnungsrede: "Es findet sich zwar häufig in kommunikationswissenschaftlichen Veröffentlichungen und dabei vor allem in den Diskussionskapiteln, ohne jedoch einheitlich angewandt zu werden."

MEDIAdelcom entwickelte zunächst ein ganzheitliches Modell von Risiken und Chancen in den vier Bereichen Journalismus, Medienregulierung, Medienkompetenz und Mediennutzung. In einem zweiten Schritt wurde auf dieser Basis ein Diagnosewerkzeug für Entscheidungsträger in Politik, Medien und Gesellschaft entwickelt, mit dessen Hilfe Szenarios über die weitere Entwicklung generiert werden können. Das Erich-Brost-Institut unter der Leitung von Prof. Dr. Susanne Fengler und Marcus Kreutler übernahm innerhalb des Projekts die Federführung bei der Erfassung nationaler Forschungskapazitäten in den vier genannten Interessenbereichen von MEDIAdelcom.

Die Langform des Projekttitels lautet ‚Critical Exploration of Media Related Risks and Opportunities for Deliberative Communication: Development Scenarios of the European Media Landscape’. Das Dortmunder Institut kooperiert mit Partnern in Estland, Bulgarien, Italien, Griechenland, Kroatien, Lettland, Österreich, Polen, Rumänien, Schweden, der Slowakei, der Tschechischen Republik und Ungarn.