13.12.2018

Feierliche Auftaktvorlesung: MEDAS 21 - Global Media Assistance in the 21st Century

Dr. Roukaya Kasenally, CEO der African Media Initiative, referierte unter anderem über die Nachhaltigkeit afrikanisch-europäischer Medienkooperationen.

Vordere Reihe: Fabíola Ortiz, Prof. Barbara Thomaß, Viviane Schönbächler, Johanna Mack, Mira Kessler, Roukaya Kasenally (African Media Initiative, AMI), Roja Zaitoonie, Prof. Susanne Fengler, Dr. Anja Wollenberg (MiCT), Dr. Dirk-Claas Ulrich (v.l.n.r.) hintere Reihe: Prof. Jens Loenhoff, Stefan Wollnick, Anna Hoffmann (Konrad-Adenauer-Stiftung), Dr. Christoph Dietz (CAMECO), Sacha Meuter (Fondation Hirondelle), Michel Leroy (v.l.n.r.) (Bild: Marcus Kreutler).

Das neue Forschungskolleg MEDAS 21 - Global Media Assistance in the 21st Century wurde am 8. November 2018 im Erich-Brost-Institut in in einer feierlichen Abendveranstaltung eröffnet. Das Graduiertenkolleg mit dem Fokus Medienentwicklungskooperation wird mit rund 1,7 Millionen Euro von der VolkswagenStiftung für die nächsten vier Jahre gefördert. 

Es ist eines von deutschlandweit nur acht unterstützenden Forschungskollegs, die sich insbesondere die Verzahnung von Wissenschaft und beruflicher Praxis auf die Fahnen geschrieben haben. 

Zahlreiche Gäste und Freunde des Brost-Instituts sowie Studierende und Lehrende des Instituts für Journalistik folgten einer spannenden Präsentation und Diskussion mit der Hauptrednerin des Abends Dr. Roukaya Kasenally. Diese gab als CEO der African Media Initiative einen spannenden Überblick über die gegenwärtigen Entwicklungen, Problemstellungen und Diskussionen im Feld der Medienentwicklungskooperation.

Dr. Kasenally betonte insbesondere die Frage der Nachhaltigkeit afrikanisch-europäischer Medienkooperationen und diskutierte mögliche Finanzierungs- und Business-Modelle als auch die dazugehörigen journalistischen Qualitätsanforderungen an Medien, die sich mit einer konstanten Digitalisierung von Märkten und Öffentlichkeiten konfrontiert sehen. Sie sieht hier die afrikanischen Medien in besonderen Rolle, da diese mit ihren Marktkenntnissen ein eigenes „afrikanisches Vokabular“ entwickeln müssten und mit den afrikanischen Institutionen ihrer wachsenden gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden müssten. Leitend sollten hier kluge internationale Partnerschaften sein, die weniger kompetitiv denn eher kooperativ und konstruktiv den Medien ihren zentralen Platz ermöglichen und so eine selbstbestimmte und nachhaltige Medienlandschaft fördern.

Auch EBI-Direktorin Prof. Dr. Susanne Fengler freut sich als Hauptantragstellerin des Projektes über das neue Vorhaben: "Die Unterstützung der VolkswagenStiftung ist eine unglaublich positive Entwicklung. Erfolgreiche Medienhäuser zu entwickeln und gemeinwohlorientierten Journalismus zu betreiben ist und bleibt eine Herkulesaufgabe. Effektive Entwicklungskooperationen können dieses Medienpotenzial heben." Gleichzeitig sei der tatsächliche Erfolg nicht immer garantiert. "Augenfällig ist daher, dass in Deutschland keine wissenschaftliche Einrichtung existiert, die sich ausschließlich mit dem Thema Medienentwicklungszusammenarbeit auseinandersetzt, obwohl diese ein enorm großer 'Markt' ist und sich mit komplexen Problemen konfrontiert sieht", so Fengler weiter. "Das wollen wir in unserem neuen Promovierendenkolleg gemeinsam angehen: Praxis und Wissenschaft näher zusammenführen, Expertise bündeln und neu denken, gegenwärtige Entwicklungen bewerten und diese den Medien- und Kommunikationsverantwortlichen in den Entwicklungsinstitutionen wieder zur Verfügung stellen." Wissenschaft bleibe damit am Puls gesellschaftlicher Notwendigkeiten.

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Hintergrund:

Die VolkswagenStiftung fördert das Graduiertenkolleg MEDAS 21 unter Federführung des Instituts für Journalistik (IJ) der TU Dortmund mit rund 1,7 Millionen Euro. Stiftungsziel ist es, Wissenschaft und berufliche Praxis in der Doktorandenausbildung stärker miteinander zu verzahnen.

InitiatorInnen des Projektes sind neben Prof. Dr. Susanne Fengler (TU Dortmund) Prof. Dr. Barbara Thomaß (Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr. Jens Loenhoff von der Universität Duisburg-Essen. Konzipiert wurde das Vorhaben von Dr. Dirk-Claas Ulrich (EBI, TU Dortmund), der die Organisation und wissenschaftliche Projektleitung übernimmt. Das ForscherInnen-Team hatte in der Vergangenheit schon im Rahmen des von MERCUR geförderten Promotionskollegs „School of International and Intercultural Communication | SIIC” zusammengearbeitet.

Im Themenfokus stehen nun aktuelle Entwicklungen der Medienentwicklungszusammenarbeit vor dem Hintergrund der dynamischen medientechnologischen und weltpolitischen Entwicklungen. Das Kolleg umfasst zudem eine bis zu einjährige Praxisphase der insgesamt sieben Promovierenden, die diese bei renommierten Stiftungen und NGOs verbringen können. Als Praxispartner konnten neben der Deutschen Welle Akademie, die Konrad Adenauer Stiftung, die African Media Initiative (AMI), das Catholic Media Council (CAMECO), Media in Cooperation and Transition (MiCT) und die Fondation Hirondelle aus der Schweiz gewonnen werden.