16.07.2024

Die Wirkung von mediengestütztem Lernen verbessern

Wie können wir die Wirkung unserer mediengestützten Schulungsinitiativen verbessern? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Überlegungen der Bildungsgemeinschaft, die sich mit großen Herausforderungen wie der Invasion der generativen künstlichen Intelligenz und der Ermüdung durch synchrone Fernlehrgänge konfrontiert sieht.

Foto aufgenommen von Arnaud Absil bei der Media & Learning Konferenz

Michel Leroy sprach zu diesem Thema auf der internationalen Konferenz Media & Learning in Leuven (Belgien) am 20. Juni 2024 in einer Präsentation, die er zusammen mit Dr. Sara Namusoga-Kaale von der Makerere University in Uganda vorbereitet hatte. Media & Learning ist eine Gemeinschaft von rund 12.000 Einzelpersonen und Organisationen, die den Nutzen der Medien für das Lernen maximieren wollen.

Diese jährliche Konferenz war eine Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass diese Sorge in den Ländern des Globalen Südens und insbesondere in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara besonders akut ist, wo die durchschnittliche Einschreibungsrate in der Hochschulbildung weniger als 10 % beträgt, obwohl in den nächsten 5 Jahren ein Wachstum von fast 40 % erwartet wird. Fernunterricht wird oft mit einer gewissen Euphorie betrachtet, obwohl Fragen des Zugangs zur Technologie, die Notwendigkeit kulturell relevanter Formate und institutioneller Widerstand den Prozess immer noch behindern. 

Michel Leroy wies darauf hin, dass die Zahlen immer noch zeigen, dass die Lernenden mit dem derzeitigen Angebot unzufrieden sind: 28% von ihnen halten sich für "unzufrieden" und zwei Fünftel der unter 25-Jährigen haben beispielsweise noch nie kostenlose, für alle zugängliche Online-Kurse (MOOCs) genutzt, wie die im Rahmen des CoMMPASS-Projekts durchgeführten Studien gezeigt haben. Es ist daher unabdingbar, in Kategorien des Engagements der Lernenden zu denken und zweifellos neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den Fachexperten, die digital ausgerichtete Inhalte erstellen müssen, den Lernexperten, die für die Kohärenz des Unterrichtsverlaufs sorgen, und den Videopools, die für die Produktion innovativer und ansprechender Inhalte verantwortlich sind, die auf die kulturellen Bezüge der Lernenden abgestimmt sind, ins Auge zu fassen.

Man muss auch bedenken, dass die digitale Nutzung oft disruptiv ist: In Kenia ist die Smartphone-Penetration im letzten Jahr in nur zwölf Monaten von 54% auf 61% gestiegen, während die Nutzung von Mobiltelefonen weiter zurückgeht. Wir können uns also nicht mit Inhalten um ihrer selbst willen zufrieden geben, so interessant sie auch sein mögen. Wir müssen die Tracking- und Opt-out-Raten genau im Auge behalten, um gefährdete Zielgruppen zu identifizieren und sie bei der Stange zu halten. Dies war also eine Rückkehr zu den Grundlagen. Wie der Titel der Konferenz selbst verdeutlicht: Back to the future?