20.07.2020

Studie zur Berichterstattung über Migration veröffentlicht

Unter der Federführung des Erich-Brost-Instituts hat ein Team aus internationalen Wissenschaftlern Artikel aus sechs europäischen und fünf afrikanischen Ländern analysiert.

In der internationalen Fachzeitschrift "Journalism Practice" ist die vergleichende Studie des Erich-Brost-Instituts zur Berichterstattung über Migration in elf afrikanischen und europäischen Ländern erschienen. Prof. Dr. Susanne Fengler, Mariella Bastian und Carina Zappe untersuchten mit einem Team aus internationalen Co-Autoren, wie unterschiedlich in den Herkunfts- und Zielländern über Migration berichtet wird.

Während das Thema Migration die öffentliche Debatte im globalen Norden stark beeinflusst hat, ist über die Berichterstattung im globalen Süden sehr viel weniger bekannt. Die Pilotstudie zielte deshalb darauf ab, die Diskussion aus einer weniger westlich geprägten Sichtweise zu betrachten. Dazu wurden in einer vergleichenden Inhaltsanalyse Artikel aus 22 meinungsführenden Zeitungen in sechs europäischen und fünf afrikanischen Ländern analysiert.

Es zeigte sich, dass die Berichterstattung in den europäischen Zielländern von innenpolitischen Themen wie Grenzsicherheit und Migrationspolitik dominiert wurde. Aber auch den Migranten selbst standen im Fokus – anders als in den Artikeln aus ihren Herkunftsländern, in denen sie nur eine untergeordnete Rolle spielten. Die Berichterstattung über Migration in den afrikanischen Medien war zudem deutlich negativer. Die Ursachen für Migration ignorierten sowohl die deutschen als auch die afrikanischen Zeitungen.

Der Artikel ist online einzusehen.