03.02.2021

Erich-Brost-Institut entwickelt Fortbildung-Plattform zur Migrationsberichterstattung

Gemeinsam mit dem Mediendienst Integration wird das Erich-Brost-Institut das Angebot als Teil des "Nationalen Aktionsplans Integration" der Bundesregierung entwickeln.

Gemeinsam mit dem Mediendienst Integration wird das Erich-Brost-Institut für internationalen Journalismus der TU Dortmund die E-Learning-Plattform „Medien – Migration – Integration“ für angehende und bereits im Beruf stehende Journalistinnen und Journalisten entwickeln. Das Projekt ist Teil des „Nationalen Aktionsplans Integration“ der Bundesregierung, der am gestrigen Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen wurde, und wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert. Mit dem Projekt soll eine fundiertere und nachhaltigere Berichterstattung über die Themen Integration und Migration gefördert werden. Das Erich-Brost-Institut ist seit Jahren eine international führende Adresse im Bereich Forschung und Training zur Migrationsberichterstattung. In Vorbereitung ist derzeit auch ein UNESCO-Handbuch Media & Migration für Journalismus-Institute in aller Welt. Der Mediendienst Integration (MDI) stellt als Online-Plattform bereits seit 2012 für Journalistinnen und Journalisten Informationen zu den Themenfeldern Migration, Integration und Asyl in Deutschland zur Verfügung.

Auf der E-Learning-Plattform wird zum einen der Forschungsstand zu Integration und Migration zielgruppengerecht aufgearbeitet, zum anderen werden Journalistinnen und Journalisten strukturiert in die Recherche, Berichterstattung und Ethik der Integrations- und Migrationsberichterstattung eingeführt. Auch Best Practices und Strategien der publikumsgerechten Aufarbeitung und redaktionellen Vermarktung werden vorgestellt. Auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in NGOs, Stiftungen und Verwaltungen kann die Plattform zur Fortbildung dienen. Die Plattform wird mit Einführungstexten, Best Practice Beispielen und Fallstudien, vertiefenden Lektüren, aber auch mit Videos, Audios, Rollenspielen und Quiz-Formaten arbeiten, so dass sie einer zukunftsweisenden interaktiven Didaktik gerecht wird. Die Plattform soll im Laufe des zweiten Halbjahres 2021 veröffentlicht werden.

Das Angebot hat nicht zuletzt das Ziel, eine eklatante Lücke in der Journalisten-Aus- und Weiterbildung zu schließen. Obwohl das Thema Migration seit Jahren die Medienagenda und den öffentlichen Diskurs beherrscht, fehlt es bislang an einem systematischen Trainingskonzept für Journalistinnen und Journalisten, die bei der Berichterstattung über Migration und Integration nicht zuletzt oft vor großen ethischen Herausforderungen stehen. „Wir bieten so eine aktuelle, strukturierte und digitale Lösung für die Journalisten-Ausbildung im deutschsprachigen Raum - die durch die Corona-Krise unter drastisch veränderten Bedingungen stattfindet,“ erklärte Prof. Dr. Susanne Fengler, wissenschaftliche Leiterin und Geschäftsführerin des Erich-Brost-Instituts für internationalen Journalismus. Der Mediendienst Integration bringt in das Projekt seine jahrelange Expertise im Bereich Integration ein.