Ein "innovativer Querdenker" - Prof. Dr. Gerd G. Kopper

Professor Dr. Gerd G. Kopper

Auch wenn er schon seit geraumer Zeit dem Erich-Brost-Haus den Rücken gekehrt hat, ist seine Anwesenheit immer noch zu spüren: Professor Dr. Gerd G. Kopper hat dieses Haus an der Technischen Universität Dortmund ins Leben gerufen und entscheidend geprägt.

1978 kam Kopper als Inhaber des Lehrstuhls „Strukturfragen der Massenmedien“ ans Institut für Journalistik der Technischen Universität Dortmund. Seit Ende der 1980er Jahre initiierte er den neuen Lehr- und Forschungsschwerpunkt „Internationaler Journalismus in Europa“ am Institut. Dass dieses Vorhaben auch Wirklichkeit wurde, ist Gerd G. Kopper zu verdanken. Er überzeugte 1991 den WAZ-Gründer und Verleger Erich Brost von der Idee, eine gemeinnützige Stiftung zu gründen, aus der die außeruniversitäre Wissenschaftsfördereinrichtung, das „Erich-Brost-Institut für Journalismus in Europa“ finanziert wurde. Gerd G. Kopper war es schließlich auch, der den Anstoß zum Bau des Erich-Brost-Hauses gegeben hat. An der architektonischen Planung dieses Hauses hat er ebenfalls entscheidend mitgewirkt.

Internationale Forschungsprojekte

2002 wurde der Bau vollendet. Professor Dr. Gerd G. Kopper fungierte bis 2006 als wissenschaftlicher Leiter der Einrichtung. In dieser Zeit brachte er auch internationale Forschungsprojekte wie das von der Europäischen Kommission finanzierte AIM-Projekt (Adequate Information Management in Europe) ans Erich-Brost-Institut. Internationale Workshops und Konferenzen waren die Belege für aufgebaute und gut funktionierende Forschungsnetzwerke wie beispielsweise das Netzwerk European Network for Trans-Integration Research (ENTIRE). Innerhalb dessen holte Kopper Medienexperten aus ganz Europa nach Dortmund. Daneben gab er Publikationsreihen wie beispielsweise die „Arbeitshefte Internationaler Journalismus“ heraus.

Eine Mitarbeiterin im Erich-Brost-Haus beschreibt ihn als „innovativen Querdenker“: Schon immer habe er Workshops und Konferenzen sowie neue Kommunikationswege über Internet-Plattformen in die internationale Forschungsarbeit integriert. Bei den Studenten genoss er während seiner Lehrtätigkeit großen Respekt: „Ihm ist wichtig, dass die Studenten nicht nur Wissen anhäufen, sondern eigenständig denken und Strukturen hinterfragen“, berichtet eine der Ehemaligen. 2006 wurde Kopper als Professor am Institut für Journalistik der Technischen Universität Dortmund emeritiert.